
Das Letzte, was wir an heißen Sommertagen einschalten wollen, ist der Backofen. Die Lust auf unsere sonst so geliebten Ofengerichte und warmen Eintöpfe schwindet. Wir wollen draußen sein, die Outdoor-Küche bzw. den Grill nutzen und mit Freunden laue Sommerabende genießen.
Unser Grillfleisch beziehen wir von regionalen Kleinbauern. So unterstützen wir nicht nur die einheimische Landwirtschaft und die Erzeuger auf direktem Wege, wir wissen auch, woher es kommt und dass es den Tieren gut geht. Einige Direkterzeuger bieten mittlerweile auch Online ihre Produkte per Direktversand an. Das machen sie, da einerseits der Absatz vor Ort bei manchen Landwirten nicht mehr ausreicht. Andererseits, um den Verbrauchern, die keinen regionalen Hof in der Umgebung haben oder keine Zeit haben, aufs Land zu fahren, eine Möglichkeit zu bieten, hochwertige Produkte zu erwerben. Bequem von zu Hause aus, kann die Onlinebestellung aufgegeben werden und kommt kurze Zeit später gekühlt per Expressversand an. Auch das ist eine zeitgerechte Möglichkeit, Zeit, Ressourcen und Geld zu sparen und dennoch die einheimische Landwirtschaft zu unterstützen. Alternativ werden diese Lebensmittel in manchen Bioläden, Supermärkten oder Wochenmärkten angeboten. Halte die Augen offen und du wirst passende Erzeuger finden, die dir wertvolle Lebensmittel zugänglich machen.

Aber selbst mit dem besten Fleisch kann man sich etwas Schlechtes einverleiben, wenn man auf bereits marinierte Grillstücke, die mit raffinierten Ölen oder chemischen Zusatzstoffen hergestellt wurden, zurückgreift. Dabei ist eine leckere und gesunde Grill-Marinade einfach und schnell selbst gemacht.
Im Discounter, aber auch beim Metzger werden bestimmte Fleischstücke bereits in Marinaden eingelegt als Grillgut angeboten. Dadurch ist teilweise das Wissen darüber verloren gegangen, welche Teile vom Tier sich zum Grillen eignen. Als wir uns mit dem Thema beschäftigten, staunten wir nicht schlecht, dass man fast alles grillen kann. Damit es zart und köstlich wird, muss man nur wissen, wie. Im Sommer kaufen die wenigsten Gulaschfleisch, Beinscheiben oder Rouladen, denn kaum einer hat Lust auf ein Schmorgericht. Aber gerade diese Teile eignen sich wunderbar zum Grillen. Wenn man weiß, wie man sie vorbereitet (einlegt/mariniert) und bei welcher Temperatur man sie wie lange grillt, kann man mit den im Sommer verkannten Fleischteilen Geld sparen und sich und seinen Gästen ein großartiges Geschmackserlebnis zaubern, das begeistern und beeindrucken wird.
GULASCHSPIEẞE
Gulaschfleisch eignet sich hervorragend für Grillspieße. Dafür kannst du jedes Gulaschfleisch verwenden. Wir empfehlen es 1 Tag zuvor in der Marinade einzulegen.


ZUTATEN FÜR DIE MARINADE
Rindertalg, Schweineschmalz, Butterschmalz, Kokosöl, Kakaobutter
- 1Zwiebeln schälen und vierteln und mit dem Gulasch in eine Schüssel geben.
- 2Marinade Zutaten mit den Händen einmassieren.
- 3Gulaschfleisch und Zwiebeln in der Marinade 5 -24 Stunden im Kühlschrank ziehen lassen.
- 4Fleisch abwechselnd mit den Zwiebeln auf den Grillspieß aufstechen.
- 5Kurz bevor das Fleisch auf den Grill kommt, das Fett schmelzen und die Spieße einpinseln.

INNEREIENHACK-BULETTEN
Innereienhack ist die einfache Möglichkeit, mehr Organfleisch in die Ernährung zu bringen. So haben die Buletten einen feinen Geschmack, werden saftig und aromatisch und die Innereien schmeckt keiner heraus. Wenn du einen Fleischwolf hast, kannst du es selbst herstellen, ansonsten kannst du deinen Metzger fragen, ob er es herstellen kann oder es online bei entsprechenden Herstellern bestellen. Alternativ kannst du auch einfach ein kleines Stück gefrorene Leber ins Hackfleisch reiben.

- 1Zwiebel schälen, in kleine Würfel schneiden und in Butter anbraten. Etwas abkühlen lassen.
- 2Die Gewürze mörsern und alle Zutaten miteinander verkneten.
- 3Buletten formen und auf dem vorgeheizten Grill beidseitig grillen
RIESENGARNELEN AUF DEM GRILL
Achte bei Garnelen auf die Herkunft, sie sollten unbehandelt sein. Entweder sollten sie aus nachhaltigem Wildfang oder von einer Aquakultur, die naturnah und antibiotikafrei arbeiten kommen. Es gibt sowohl hummerfarbige als auch graue Garnelenarten. Im erhitzten Zustand wird aufgrund der Eiweißgerinnung letztlich jede Art rot-orange.


- 1Mit einem kleinen spitzen Messer in den Rücken der Garnelen schneiden und den Darm herausholen.
- 2Garnelen waschen und trockentupfen.
- 3Alle restlichen Zutaten mörsern und die entstandene Marinade auf die Garnelen streichen. Die Garnelen auch damit füllen, also etwas von der Marinade in den Rückenschnitt drücken.
- 4Die marinierten Garnelen 30 Minuten abgedeckt bei Zimmertemperatur ziehen lassen.
- 5Den Grill vorheizen und die Garnelen von jeder Seite etwa 4 Minuten mit ordentlich Hitze grillen.
Die gebratenen Garnelen schälen und mit etwas Zitrone beträufelt servieren. Wichtig ist es, die Zitrone erst ganz zum Schluss über die gebratenen Garnelen zu geben, da die Säure sonst die Eiweißstruktur des rohen Garnelenfleisches verändert.

ROULADEN-SPIEßE
Rouladen müssen nicht stundenlang geschmort werden, vormariniert werden sie auch kurzgebraten auf dem Grill weich. Aufgeschnitten und auf einem Spieß aufgereiht, sind sie auch schön anzusehen. Ein ungewöhnlicher Grillspaß, den du unbedingt ausprobieren solltest.

ZUTATEN FÜR MARINADE
Am Abend zuvor die Zutaten für die Marinade miteinander verrühren. Die Rouladen von beiden Seiten damit einpinseln, einrollen und im Kühlschrank ziehen lassen.
- 1Die Rouladen aufrollen und mit dem Senf bestreichen.
- 2Den Bacon auf die Rouladen legen.
- 3Die Gewürzgurke in Scheiben schneiden und auf die Rouladen legen.
- 4Rouladen einrollen und in 2 cm breite schneiden.
- 5Die Rouladen auf einen Grillspieß aufstechen und ca. 6 Minuten von jeder Seite grillen.

ALLROUND-MARINADE FÜR GRILLFISCH
Diese Marinade eignet sich für allerlei Fisch wie Lachs, Kabeljau, Dorade oder Saibling. Wir empfehlen, Filet immer mit Haut zu wählen. Qualitativ hochwertigen Fisch bekommt man meist bei Fischzüchtern (bestenfalls regional), die ihre Fische naturnah halten (z. B. in Seen, Bächen) oder aus Wildfang (nachhaltige Fangmethode).

- 1Butterschmalz schmelzen und alle Zutaten einrühren.
- 2Die Marinade auf den Fisch pinseln.
- 3Der Fisch kann direkt auf den Grill gelegt werden.
- 4Zuerst die Hautseite grillen und anschließend wenden. Die Grillzeit variiert je nach Dicke des Fischstücks und kann insgesamt 5-15 Minuten in Anspruch nehmen.
GRILLBEILAGEN- EINFACHE KURZREZEPTE
GRILLGEMÜSE
Du kannst mediterranes Gemüse wie Auberginen, Zucchinis, Paprika und Zwiebeln grillen und als Beilage servieren. Schneide das Gemüse nach Wahl in 1cm breite Scheiben und streiche es mindestens eine Stunde vor dem Grillen mit einer Marinade ein. Auch wenn Olivenöl geschmacklich hervorragend als Fettquelle passen würde, ziehen wir aufgrund des Rauchpunktes (bei Olivenöl liegt dieser nur bei 180 °C – was beim Grillen schnell überschnitten werden kann) tierische Fette wie z. B. Butterschmalz vor. Mit einer Marinade aus erwärmten Butterschmalz, gehackten Knoblauchzehen, fein gehackten mediterranen Kräutern (Rosmarin, Oregano, Majoran, Thymian), Salz und optional Chiliflocken kannst du das Grillgemüse einpinseln und 1-6 Stunden bei Zimmertemperatur ziehen lassen. Zum Schluss, nachdem du das Fleisch darauf gelegt hast, das Gemüse von beiden Seiten grillen.

GRILLEN MIT FETAKÄSE
Marinierter Feta wird leider oft in Aluminiumfolie verpackt und so auf den Grill gelegt. Da sich hierbei giftige Stoffe lösen können, raten wir davon ab. Wir empfehlen den Fetakäse lieber in kleine gusseiserne Pfannen zu legen und mit Knoblauch, mediterranen Gewürzen und etwas Butterschmalz bepinselt zu grillen. Das Schöne ist, dass er so auch von oben knusprig wird und wir uns nicht der Gefahr aussetzen, giftige Substanzen zu essen. Eine Alternative zu den Grill-Förmchen könnte auch Grillpapier sein. Oder was hältst du von der Idee, Gemüse als essbares Förmchen zu verwenden? Super eignen sich Paprika und runde Zucchini, die sich längs aufgeschnitten und ausgehöhlt hervorragend mit Feta füllen lassen.

Weitere Grillbeilagen, die du in unserem Buch findest
SALATE

Kartoffelsalat
Das Rezept findest du in unserem Buch: “Die neue traditionelle Ernährung” auf S.151
Sellerie Salat
Das Rezept findest du in unserem Buch: “Die neue traditionelle Ernährung” auf S.152
Rübchensalat mit Mayo-Dressing
Das Rezept findest du in unserem Buch: “Die neue traditionelle Ernährung” auf S.155
Traditional Bowl mit Sauerrahm-Dressing
Das Rezept findest du in unserem Buch: “Die neue traditionelle Ernährung” auf S.148
Karottengrün- oder Wildkräuter -Pesto
Das Rezept findest du in unserem Buch: “Die neue traditionelle Ernährung” auf S.113
Hummus, aus gekeimten Kichererbsen
Das Rezept findest du in unserem Buch: “Die neue traditionelle Ernährung” auf S.107
Carpaccio
Das Rezept findest du in unserem Buch: “Die neue traditionelle Ernährung” auf
S. 195 und im Frühlingsspezial auf S.150
Mediterrane Salatplatte mit hausgemachter Mozzarella
Das Rezept findest du in unserem Buch: „Die neue traditionelle Ernährung” auf S.164-165
Fermentierte Grillbeilagen

Kimchi -fermentierter Chinakohl
Das Rezept findest du in unserem Buch: “Die neue traditionelle Ernährung” auf S.261
fermentiertes Blumenkohl Curry- mit Karotten und Ingwer
Das Rezept findest du in unserem Buch: “Die neue traditionelle Ernährung” auf S.258
fermentierte Zuckerschoten
Das Rezept findest du in unserem Buch: “Frühlingsspezial” auf auf S.165
Gemüsesticks
Das Rezept findest du in unserem Buch: “Winterspezial” auf auf S.47
Soßen und Dipps

Fermentierte Grillsauce
Unsere Aprikosen-Salsa - fruchtige Chillisauce
Das Rezept findest du in unserem Buch: “Die neue traditionelle Ernährung” auf S.262
Frischkäse-Quark aus Dickmilch
Das Rezept findest du in unserem Buch: “Die neue traditionelle Ernährung” auf S.162
Zitronen- Butter
Das Rezept findest du in unserem Buch: “Die neue traditionelle Ernährung” auf S.186
Karottenbutter
Das Rezept findest du in unserem Buch: “Die neue traditionelle Ernährung” auf S.152
Erbsenaufstrich
Das Rezept findest du in unserem Buch: “Frühlingsspezial” auf S. 161
Grillbrote

Partybrötchen und Bagels
Das Rezept findest du in unserem Buch: “Frühlingsspezial” auf S.71/72
Kefirbrötchen
Das Rezeptfindest du in unserem Buch: “Frühlingsspezial” auf S.66
Burgerbrötchen
Das Rezeptfindest du in unserem Buch: „Die neue traditionelle Ernährung” auf S.89
Fladenbrot
Das Rezept findest du in unserem Buch: “Winterspezial” auf S.51
Kühlschrankteig für Buagette
Das Rezept findest du in unserem Buch: “Winterspezial” auf S.30
Wir wünschen dir wunderschöne, gesunde und gesellige Grillabende mit deiner Familie und Freunden.